Marlene macht Berlin mit ihrem Community Beet grüner

Veröffentlicht am: 17.08.2022|Kategorien: Community, Volunteers kennenlernen|6,7 Minuten Lesezeit|

Als Reaktion auf die Wohnungsknappheit werden besonders Großstädte wie Berlin immer dichter bebaut. Grünflächen? Fehlanzeige! Auch deshalb wird es immer schwieriger, Erholung in der Stadt zu finden. Zum Glück gibt es Menschen wie Marlene, die kleine Wohlfühloasen in mitten des Stadttrubels schaffen. In dieser Volunteer Story erfährst Du, wie sie sich als Impact Scout zusammen mit freiwilligen Helfer:innen mit einem Community Beet für ein grüneres Berlin engagiert. Im Interview  erzählt Marlene uns außerdem nicht nur wie sie die Dinge verändert, sondern auch wie das Engagement sie selbst verändert.

Marlene will Gemeinschaft und ein grünes Berlin

Vor einem Jahr hat Marlene in Holland ihren Bachelor in nachhaltigem Tourismus absolviert. Damals hat sie zusammen mit einer Freundin an ihrer Uni ein “Sustainability Committee” gegründet. Die Idee: Gemeinsam mit anderen motivierten Menschen Lösungsansätze für Bereiche wie die Müllvermeidung finden und entsprechende Aktionen wie Clean-Ups veranstalten. Während ihrer Arbeit für das Committee hat Marlene gemerkt, dass ihr Engagement mit anderen Menschen zusammen besonders Spaß macht. Das sieht man auch an ihrer aktuellen Situation. Denn heute lebt Marlene in Berlin, bewirtschaftet ein Community Beet auf dem Tempelhofer Feld und hat eine kleine Community aus Naturliebhaber:innen aufgebaut. Marlene erzählt uns, wie es dazu kam.

Community Beet: Ein Ort für Engagement, Ausgleich und Begegnung in Berlin 

“Ich kenn das. Du lebst in einer Großstadt, in einer kleinen Wohnung und hast keinen eigenen Garten oder etwas ähnliches. Deshalb fand ich die Idee eines Community Gartens so genial.”

Vor gerade einmal vier Monaten war es dann soweit: Marlene konnte auf dem Tempelhofer Feld ein Beet ergattern! Am Anfang war das Hochbeet natürlich dürr, vertrocknet und an einigen Stellen leider sogar total beschädigt. Hier musste also dringend etwas passieren! Dafür wollte sich Marlene Unterstützung holen – denn gemeinsam macht so ein Projekt natürlich viel mehr Spaß.

Über verschiedene Kanäle und Medien machte sich Marlene auf die Suche nach Menschen, die Teil des Berliner Community Beetes werden wollten. Und da gab es zum Glück so einige! Zwei Wochen später fand bereits die erste Mitmach-Aktion statt. Gemeinsam mit 15 Leuten wurde das Beet neu bepflanzt, gepflegt und restauriert. Das war nur durch gemeinsames Engagement möglich: Die Einen haben Pflanzen mitgebracht, die Anderen Farbe und Bretter und wieder Andere hatten die nötigen Kenntnisse. An diesem Tag wurde nicht nur das Beet komplett umgekrempelt. Vielmehr entstand eine kleine Community aus Menschen, die sich so nie begegnet wären.

Auf dem Foto ist Marlene zu sehen, wie sie vor zwei Hochbeeten hockt. Die Beet sind voll bepflanzt und das GoNature Logo ist auf einem Brett gemalt und hängt an einem der Beete. Marlene hält eine Gurke von einer der Pflanzen Inder Hand.

Das Beet und die Community wachsen

Wie wichtig die Beet Community ist, wurde direkt zur Anfangszeit klar. Denn in den ersten Wochen stand die erste Mammutaufgabe an: Das Beet durch die Hitzewellen bringen. Das tägliche Gießen verlangte tägliche Kommunikation. Und auch diese große Aufgabe konnte durch den Zusammenhalt der Gruppe gemeistert werden! Es wurde eine Whatsapp Gruppe gegründet und Bekanntschaften geschlossen, sodass sich die Helfenden auch untereinander gerne am Beet getroffen haben. 

Zusätzlich wurden bis heute zwei weitere Aktionen veranstaltet, wodurch die Community auf 20 Mitglieder gewachsen ist. Auch erste Gärtnererfolge sind zu sehen: Die ersten Erträge konnten bereits geerntet werden. Für den Kräuteranbau hat die Community sogar noch zwei Beetkästen gebaut. Durch Marlenes Idee eines Community Beets ist ein gemeinschaftliches Projekt entstanden – eine Anlaufstelle für Menschen die sich engagieren wollen. Es ist außerdem ein Ort für Experimente und neue Projekte. Bald soll zum Beispiel eine neue barrierefreie Beet-Aktion stattfinden, damit auch Menschen mit Behinderung problemlos mitgestalten können. Die Aktion wird von einer Bekannten von Marlene geplant.

Inspiration und Glücksmomente sind Marlenes Antrieb

Wir haben Marlene gefragt, welche Dinge sie antreiben und was sie über gesellschaftliches Engagement denkt. Sie betont: “Ehrenamt ist auf keinen Fall gleichzusetzen mit Deiner Arbeit”. Für Marlene ist es vielmehr eine Mission, die sie sich  setzt. “Du willst etwas verändern, engagierst Dich und hast Dir mit Deinem Ehrenamt ein Hobby kreiert”, fügt sie hinzu. Ihr Engagement hat ihr Leben bereichert. Denn durch ihr Engagement konnte sie viele passionierte und inspirierende Menschen kennenlernen. “Das Tolle ist: Du triffst nicht nur auf viele Gleichgesinnte, sondern auch auf ganz unterschiedliche Menschen und am Ende ist das Ehrenamt der Grund, der Euch alle zusammenführt und verbindet”, sagt Marlene.  

“Ich kann nicht gut gärtnern, also sollte es auch eine Art kleine Challenge sein.”

“Auch der Aspekt “Skill-Sharing” ist ein riesiger Antrieb”, sagt Marlene. “Jede:r bringt unterschiedliche Fähigkeiten mit und Du kannst viel von anderen Menschen lernen. Dabei ist gegenseitiges Feedback und Wertschätzung sehr wichtig. Es fühlt sich mega schön an von Menschen, die beispielsweise neu in Berlin sind, positives Feedback zu bekommen”, so Marlene. 

“Es ist toll beobachten zu können, wie sich das Projekt verselbstständigt und Menschen aktiv geworden sind. Es ist immer etwas Neues am Beet, wenn ich wieder da bin.”

Auf dem Foto ist Marlene zu sehen. Sie lacht in die Kamera. Eine Hälfte ihres Gesichts wird von der Sonne angestrahlt. Im Hintergrund ist der blaue Himmel mit weißen Wolken zu sehen.

Marlenes Tipp: Mach Dich nicht klein und probiere Dich aus

Marlene ist ein ideales Beispiel für eine Person, die in ihrem Alltag den Weg zum Ehrenamt gefunden und diesen gut integriert hat. Sie zeigt durch ihre schönen Momente, dass das Ehrenamt etwas ist, in das man gerne Zeit investiert. Das Beet ist eine von vielen Möglichkeiten, wie Menschen sich engagieren können. 

“Du brauchst keine besonderen Kompetenzen oder Wissen. Denn das sollte keine Barriere sein. Du entdeckst viel mehr neue Fähigkeiten und Interessen. Du musst die Dinge einfach ausprobieren, der Rest kommt von alleine.”

 Für Marlene bedeutet ein Ehrenamt, sich eine Mission und ein Ausgleich zu suchen und gemeinsam für eine Sache zu kämpfen. Sie betont immer wieder, dass es eigentlich ein Privileg ist, wenn man sich engagieren kann. ‘’Du kriegst kein Geld zurück, sondern was viel Besseres.”, so Marlene. Marlene plant für die Zukunft viele neue Projekte und hat für sich beschlossen, sich definitiv weiter zu engagieren.

“Das Beet soll erstmal bis zum Frühjahr gehen und dann schauen wir, wie es weiter geht. Es ist auf jeden Fall ein gutes Einstiegsprojekt.”

Starte Dein eigenes Mitmach-Projekt – wir unterstützen Dich dabei!

Auf dem Foto ist das Community Beet in Berlin zu sehen.

Marlene hat Dich inspiriert und Du hast sogar Lust, Dein eigenes Event oder Mitmach-Projekt für Dein Herzensthema auf die Beine zu stellen? Dann starte jetzt Deine eigene Aktion!

Alle Informationen und Guidelines findest Du in unserer Online-Toolbox. Wir helfen Dir beim Helfen und erklären Dir ganz einfach, wie Du Deine Mitmach-Aktion von der Idee bis zur Umsetzung planen kannst.

Mach es wie Marlene und setze Deine soziale Idee in die Realität um! Wir unterstützen Dich sehr gerne dabei!

So kannst Du Dich für mehr Stadtnatur und Naturschutz einsetzen

Marlenes Geschichte hat Dich motiviert? Nice, denn auch Du kannst Dich ehrenamtlich für mehr Stadtnatur und Naturschutz in Deiner Stadt einsetzen. Diese Projekte brauchen Deine Unterstützung:

Schild mit der Aufschrift "FuhlsGarden" in einem Garten.

Trete der FuhlsGarden Community bei und sammle tolle Erfahrungen zur ökologischen Landwirtschaft und Stadtnatur!

7 Mitglieder der Beet Community lächeln in die Kamera (Gruppenfoto).

Hilf beim Planen und Anbauen im Stadtgarten von plantAge mit und nehme an spannenden Workshops und Vorträgen teil!

Hilf mit bei Beetbepflanzungaktionen oder starte Deine eigene Mitmachen-Aktion bei „Essbare Stadt Köln“.

Auf dem Bild sieht man den Alexanderturm in Berlin und das Brandenburger Tor in dunkelgrün als Silhouette. Ebenso sind dunkelgrüne Bäume zu sehen. Das Bild ist in Grüntönen gehalten und mittig steht: Freiwillick Grün, Das Ehrenamtsportal für Umweltschutz.

Unterstütze den Naturschutz in Berlin – ob beim Urban Gardening, Clean Up oder Citizen-Science-Projekt.

Falls noch kein Projekt in Deiner Nähe dabei war, schau jetzt auf GoNature vorbei!

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