Cornelia kämpft mit Clean-Ups für müllfreie Straßen

Veröffentlicht am: 20.12.2022|Kategorien: Community, Volunteers kennenlernen|6,3 Minuten Lesezeit|

Zigarettenstummel, Bonbon-Verpackungen, alte Masken und plattgetretene Kaugummis auf dem Boden – das freut niemanden! Trotzdem gehört Müll an vielen Orten in Deutschland leider mittlerweile zum Stadtbild. Menschen lassen ihren Müll trotz der vielen Mülleimer und den negativen Folgen für die Umwelt einfach fallen. In einer Studie aus dem Jahr 2020 gaben 62% der befragten Expert:innen an, dass der Müll auf unseren Straßen in den letzten zehn Jahren zugenommen hat. 

Zum Glück wird das Problem aber auch immer mehr Menschen bewusst: Immer häufiger nehmen Freiwillige an Aufräumaktionen teil oder sammeln privat Müll. Auch unsere Impact-Scout Cornelia will etwas gegen die Mengen an Müll tun, die jeden Tag auf den Straßen landen. Deshalb hat sie zwei Clean-Ups in ihrer Heimatstadt Albstadt organisiert. Im Interview erzählt sie uns von ihrer Motivation, sich als Impact-Scout zu engagieren und den Erfahrungen, die sie bei ihren Mitmach-Events gesammelt hat.

Cornelias Volunteer Story

Cornelia lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in der Nähe von Albstadt. Das Thema Müllvermeidung beschäftigt sie schon seit langer Zeit. Um etwas gegen Verpackungs- und Plastikmüll zu tun, engagiert Cornelia sich zum Beispiel im Unverpackt-Lädle Albstadt. Auch deshalb fielen ihr die zugemüllten Straßenränder an der Landstraße und die Unmengen an Zigarettenstummeln in der Innenstadt von Albstadt auf.

Eine Frau während einem Clean-Up.

„Wenn bei uns an der Alb der Schnee weggetaut oder das Gras abgemäht wird, liegen hier Mengen an Müll an der Straße, dass das einem schon extrem auffällt. Und hier in der Stadt sieht es teilweise echt katastrophal aus. Dagegen wollte ich etwas tun.“

Cornelia beschreibt sich selbst als „Tu-Mensch”, als eine Person, die gerne Sachen organisiert und auf die Beine stellt. Daher entschloss sie sich, etwas gegen den Müll auf den Albstädter Straßen zu tun – und zwar am besten zusammen mit anderen Menschen. Deshalb suchte sich Cornelia nach und nach verschiedene Unterstützer:innen in Albstadt und Umgebung, die sie bei ihrer Idee von einer sauberen Stadt unterstützen wollten.

Cornelias Motivation

Cornelia ist über die Massen an Müll in Deutschland schockiert. Denn dass wir deutlich zu viel Müll erzeugen, ist kein Geheimnis: Durchschnittlich fiel 2020 bei jedem Menschen in Deutschland ca. 554 kg an Müll, und das nur im eigenen Haushalt. „Wir müssen dringend Abfälle vermeiden, sonst können wir unser Müllproblem nicht effektiv bekämpfen”, meint Cornelia.

Hinzu kommt, dass Abfall oft nicht richtig entsorgt wird: Schon bei einer kleinen Menge an Müll in der Umwelt werden Schadstoffe freigesetzt, die Tieren und Menschen schaden. Beispielsweise können schon durch einen einzelnen Zigarettenstummel ca. 1000 Liter Grundwasser verseucht werden – und das oft mit dramatischen Folgen für die Umwelt. Deshalb will Cornelia sich für ein sauberes Albstadt engagieren:

„Unsere Motivation ist natürlich der Schutz unserer Umwelt. Damit möchten wir darauf aufmerksam machen, dass nicht so viel Müll produziert wird und dieser dann nicht in jeglicher Form in der Natur landet. Mit dem Clean-Up möchten wir erreichen, dass die Menschen ihr Bewusstsein schärfen und darauf achten, beim Einkauf auf Verpackungsmüll zu verzichten. Jeder Verbraucher und auch als „Kleiner“ kann man einen Beitrag leisten, die Umwelt zu schützen. Schwerpunkt der Sammelaktionen waren bisher Wälder und Wiesen, doch auch in der Stadt liegt mehr Müll herum, als der Natur gut tut.”

Cornelias erster Clean-Up

Anfang Mai war es dann für Cornelia mit Unterstützung vom Unverpackt Lädle, von GoNature, Fridays for Future, Korn Recycling und der Otto Bitzer GmbH soweit: Sie veranstaltete ihre erste Clean-Up Aktion in Albstadt.

Die Aktion war ein voller Erfolg: Es kamen insgesamt 21 Teilnehmer:innen zusammen und halfen Cornelia dabei, den Container zu füllen, dessen Inhalt nach der Aktion recycelt wurde. Außerdem entstand nach dem Clean-Up eine WhatsApp-Gruppe, in der die Engagierten weiter in Kontakt bleiben, um gemeinsam weitere Aktionen zu planen. Denn auch weiterhin gab es eine Menge zu tun!

Der nächste Schritt: Ein „Kippen-Cleanup”

Beim ersten Clean-Up fiel Cornelia und ihren Helfer:innen auf, wie viele Menschen einfach so ihre Zigaretten auf den Boden schmeißen, anstatt sie in Mülleimern ordentlich zu entsorgen. Daraufhin stellte Cornelia direkt einen zweiten Clean-Up nur für Zigarettenstummel am World Clean-Up Day auf die Beine. Auch der Kippen-Clean-Up war sehr erfolgreich: Cornelia sammelte mit ihren Helfer:innen ca. 10.000 Zigarettenstummel in der Innenstadt auf.

Bei dieser Aktion hatte Cornelia einen „WOW-Moment”:

„Das beste war wirklich zu sehen, dass es so viele Menschen gibt, die sich engagieren und die Welt zu einem saubereren Platz machen wollen. Ich habe Gänsehaut bekommen als ich gesehen habe, wie viele Menschen beim World Clean-Up Day mitmachen.”

Besonders das Gemeinschaftsgefühl beeindruckt und motiviert Cornelia und bestärkt sie in ihrer Mission. Denn Cornelia ist mit ihrem Wunsch nach weniger Müll zum Glück nicht alleine und kann auch weiterhin auf die Unterstützung von vielen freiwilligen Helfer:innen zählen.

Cornelia räumt auf: Für die Umwelt und ihre Kinder

Mit ihren Clean-Ups will Cornelia eine ganz klare Botschaft verbreiten:

„Wir müssen ganz dringend Müll vermeiden und wir müssen darauf aufmerksam machen, dass wir den Müll, den wir produzieren, nicht in die Umwelt werfen.”

Cornelia ist der Meinung, dass ihre Generation eigentlich immer alles hatte. Für die zukünftigen Generationen, also auch für ihre Söhne, wird das nicht der Fall sein. Das beschäftigt Cornelia sehr und beeinflusst ihr Handeln mit. “Es geht einfach um die Umwelt, um die Erde, um die Kinder”, betont Cornelia. 

Für uns ist ganz klar: Cornelia hat durch ihre Clean-Ups nicht nur Albstadt sauberer gemacht, sondern auch bei vielen Leuten ein Umdenken motiviert und klar gemacht, dass sich der Gang zum Mülleimer auf jeden Fall lohnt.

2. So kannst Du Dich gegen die Vermüllung der Umwelt engagieren

Auch Du kannst Dich wie Cornelia gegen die Vermüllung unserer Straßen und Umwelt einsetzen! Stelle entweder selbst Clean-Ups auf die Beine oder unterstütze bereits bestehende Projekte. Hier findest Du zum Beispiel drei Möglichkeiten für Dein Engagement:

Menschen sammeln während eines Clean-Ups Müll in Berlin Mitte

Hilf CleanUp Hannover dabei, alle zwei Wochen Hannover zu einem saubereren Ort zu machen.

Eine Person sammelt Müll in der Natur. Das ist teil von Naturschutz im Alltag.

Gib verschiedenen Materialien die Chance auf ein zweites Leben und hilf dadurch bei der Reduzierung von Müll.

Werde jetzt aktiv

Cornelia hat Dich mit ihren Clean-Ups inspiriert und Du hast Lust, Dein eigenes Event oder Mitmach-Projekt auf die Beine zu stellen? Wir haben Guidelines und Inspiration für die Umsetzung Deiner Engagement-Idee gesammelt. Leg jetzt los!

Auch in Deinem Alltag kannst Du auf Müllvermeidung achten. Bei uns findest Du zum Beispiel fünf tolle Zero Waste Tipps für Deine Küche!

Wir alle können gemeinsam etwas bewegen! Auch Dein Engagement zählt! 

Sharing is caring