So kannst Du Wildbienen in Deinem Garten ansiedeln
Wenn wir von Bienen hören, denken wir meist an die Honigbiene. Das ist aber eigentlich gar nicht fair. Denn alleine in Deutschland gibt es rund 500 verschiedene Wildbienenarten, die mindestens genauso wichtig für unsere Natur sind. Wildbienen sind gerade in der Bestäubung sehr effektiv, da sie 90% aller Blüten, auf denen sie landen tatsächlich bestäuben. Das ist auch der Grund, warum sie ca. 80% aller heimischen Pflanzen bestäuben. Klingt eigentlich ganz cool oder? Du kannst dir die kleinen Herlferinnen jetzt in Deinen Garten holen und sie bei Dir ansiedeln. Wir zeigen Dir, wie das geht und worauf Du achten solltest!
Was sind eigentlich Wildbienen?

Biologisch gesehen sind Wildbienen alle Bienenarten, die nicht der Honigbiene entsprechen. Sie unterscheiden sich von der Honigbiene dadurch, dass sie keine abstehende Haare auf ihren großen Facettenaugen haben – Ausnahme ist allerdings die Kegelbiene. Außerdem haben Honigbienen dagegen keinen Sporn an der Schiene ihrer Hinterbeine. Ein weiterer Unterschied – wenn auch nicht physisch – ist, dass die Wildbienen bedroht sind und leider auch vom Insektensterben betroffen. Deshalb ist es umso wichtiger, ihnen Lebensraum zu schaffen und sie bei Dir aufzunehmen.
Welche Arten gibt es?
Weltweit findest Du etwa 30.000 Arten, hier in Deutschland leben etwa 500 davon, weshalb sie zu den artenreichsten Gruppen im Tierreich gehören. Zu den bekanntesten Arten in Deutschland gehören Beispielsweise die Mauerbiene, die Seidenbiene, die Furchenbiene, die Sandbiene und die Blattschneiderbiene. Einen kleinen Überblick über die deutschen Wildbienenarten findest Du außerdem hier >.
Die Arten der Wildbienen unterscheiden sich voneinander sowohl in ihrem Aussehen, als auch in ihrem Lebensraum und ihrer Nahrung. Deshalb solltest Du Dich genauer informieren, wenn Du bereits Wildbienen in Deinem Garten hast, um herauszufinden was sie brauchen. Allgemein kannst Du Deinen Garten aber abwechslungsreich und bienenfreundlich gestalten, ohne Angst zu haben, es passt der einen oder anderen Art nicht. Egal für welche Variante eines Wildbienengartens Du Dich entscheidest, für mindestens eine Art ist es das perfekte Zuhause!
Wie kannst Du Wildbienen ansiedeln?

Da Wildbienen so vielen verschiedenen Arten angehören, gibt es auch viele Wege sie anzusiedeln und den perfekten Lebensraum für sie zu schaffen. Gemeinsam haben alle Arten aber, dass sie sich über eine wilde Blühfläche und Nisthilfen freuen. Worauf Du dabei achten musst und was Du sonst tu kannst, um Wildbienen bei Dir anzusiedeln, erfährst Du jetzt:
1. Biete einen Lebensraum mit bienenfreundlichen Pflanzen
Durch nur kleine Veränderungen in Deinem Garten kannst Du schnell und einfach einen attraktiven Lebensraum für Wildbienen bieten. Achte dabei auf eine wilde Blühfläche, die nicht abgemäht wird. Solltest Du sie doch abmähen, kannst Du darauf achten, das in Abschnitten zu tun, damit immer genug Nahrung für die Wildbienen da ist. Schon auf sehr kleinen Wiesenstücken kannst Du viele verschiedene Pflanzen für Wildbienen haben. Bereits auf 20 bis 30 Quadratzentimeter passen 40 verschiedene Pflanzen.
Doch nicht alle wilden Pflanzen sind geeignet, um Wildbienen anzusiedeln. Wir haben Tipps, welche Blumen eher für Wildbienen geeignet sind und welche Du eher weglassen solltest:
Mit diesen Tipps bleiben Dir die Bienen sicher erhalten und siedeln sich in Deinem Garten an. Du hast noch keine wilden Blumen in Deinem Garten und bist Dir unsicher, welche Pflanzen gerade aktuell sind? Wir haben jeweils vier Pflanzenarten pro Zeitraum für Dich gesammelt, die den Bienen besonders gut gefallen:
Jetzt bist Du eigentlich bestens vorbereitet, Deinen Garten zum Wildbienenparadies umzuwandeln. Falls Du noch mehr Tipps zum bienenfreundlichen Gärtnern suchst, schau doch mal hier > vorbei!
Wichtig ist auch, dass Du auf Pestizide verzichtest und Deine Pflanzen nicht mit chemischen Mitteln spritzt. Viele chemische Mittel sorgen nicht nur für den Tod von Schädlingen, sondern leider auch für den Tod von Nützlingen wie Wildbienen. Das kannst Du vermeiden, indem Du entweder darauf verzichtest oder auf natürliche Alternativen zurück greifst.
Gestalte Befis Naturgarten mit und setze Dich aktiv gegen das Wildbienensterben ein.
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2. Schaffe Nistmöglichkeiten für Wildbienen
Neben Nahrung und Lebensraum sind Wildbienen in Deinem Garten auch auf der Suche nach geeignet Nistplätzen. Viele Wildbienenarten haben große Probleme in Ruhe zu nisten und sind auch deshalb so gefährdet. Du kannst ihnen jetzt helfen und sie bei Dir im Garten ansiedeln. Für den perfekten Nistplatz gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Hilf dem NABU Nisthilfen für Wildbienen, Hummeln und Wespen zu bauen und aufzuhängen.
Was musst Du sonst über Wildbienen wissen?

Du hast Lust Wildbienen in Deinem Garten anzusiedeln, hast aber das Gefühl Wildbienen noch nicht gut genug zu kennen? Keine Sorge hier findest Du die Antworten auf die zwei wichtigsten Fragen:
Können Wildbienen stechen?
Rein physikalisch ist es auch Wildbienen möglich zu stechen, ja. Allerdings ist die Gefahr durch sie wesentlich kleiner. Erstens sind sie wesentlich friedlicher als Honigbienen. Sie müssen weder einen großen Staat noch Honig verteidigen und sind deshalb weniger bereit zu stechen. Zweitens gelingt es ihr kaum, den Stachel durch die Haut zu stechen, sollte es doch einmal passieren.
Produzieren Wildbienen Honig?
Häufig wird diese Frage mit nein beantwortet. Dies stimmt aber nur zur Hälfte. Manche Arten – wie die Hummel – sind fähig Honig zu produzieren. Allerdings passiert dies in solch geringen Mengen, dass es hinfällig ist, diesen zu ernten.
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Möchtest Du gerne erst einmal mehr Input zum Thema und Dir hat dieser Blogartikel gefallen? Passend zum Thema Bienen findest Du hier 10 Tipps um Bienen zu schützen.
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