Wie aggressiv sind Wespen und Hornissen wirklich?

Veröffentlicht am: 16.07.2022|Kategorien: Insekten & Bienen retten|5,6 Minuten Lesezeit|

Für viele Menschen sind Wespen sehr lästig. Für manche aufgrund von Allergien sogar gefährlich. Das gleiche gilt auch für Hornissen. Aber hast Du Dich schon einmal gefragt, warum wir sie so negativ sehen? Vielleicht hast auch Du schon den ein oder anderen Mythos über Wespen gehört? Wir zeigen Dir, was wirklich dahintersteckt: Hier findest Du die Antwort, wie aggressiv und gefährlich Wespen und Hornissen wirklich sind und was hinter den Mythen steckt. Außerdem zeigen wir Dir, wie Du mit ihnen umgehen kannst und warum wir sie sogar schützen sollten.

Welche Mythen über Wespen und Hornissen sind wahr?

Eine Wespe sitzt auf einem Glas. Engagiere Dich für Wespen und Hornissen

Wespen und Hornissen werden wegen ihres schlechten Rufs von vielen Menschen gefürchtet. Es ist allerdings sehr schade,, dass die Insekten unter so einem schlechten Image leiden. Wir räumen mit 3 Mythen auf:

Mythos 1: Wespen und Hornissen sind sehr aggressiv

Falsch!

Jeder Mensch fürchtet den Stich einer Wespe oder Hornisse. Doch die Chance, dass das passiert, ist sehr gering. Wenn Du die Tiere allerdings provozierst – das heißt wild um dich herum wedelst – musst Du mit einem Angriff auf Dich rechnen.

Ansonsten sind Wespen und Hornissen eigentlich gar nicht aggressiv. Beide Tierarten sind grundsätzlich friedfertig. Hornissen sind tatsächlich noch friedlicher als Wespen. Bist Du in der Nähe ihres Nestes, solltest Du allerdings aufpassen. Denn dann geraten die Wespen und Hornissen in Bedrohung und können angreifen. Vermeide daher, wenn möglich, die Nähe zu Nestern.

Mythos 2: Hornissen sind gefährlicher als Wespen

Falsch!

Beide Tiere verteidigen sich mit ihren schmerzhaften Stacheln. Hornissen sind allerdings größer als gewöhnliche Wespen. Genau das jagt mehr Menschen Angst ein, obwohl es eigentlich keinen Grund dafür gibt.

Was allerdings wahr ist: Der Stich einer Hornisse tut mehr weh und kann mehr anschwellen. Das liegt an der Größe des Stachels und damit auch des Stiches, bzw. der Wunde in Deiner Haut. Hornissen sind größer und haben einen längeren und dickeren Stachel, der tiefer in die Haut eindringt. Giftiger oder aggressiver ist ein Stich von Hornissen für den menschlichen Körper allerdings nicht.

Mythos 3: Pusten vertreibt Wespen und Hornissen

Falsch!

Wenn Du eine Wespe oder Hornisse vor Dir herum fliegen hast, ist es normal, dass Du das nicht möchtest und sie ganz schnell loswerden willst. Wegpusten ist allerdings nicht der richtige Weg Wespen oder Hornissen zu verscheuchen.

Denn beim Pusten atmest Du Kohlendioxid aus, das Gefahr signalisiert und den Alarmzustand bei den Tieren auslöst. Im Alarmzustand flüchten die Tiere aber nicht, sondern greifen uns an. Aus ihrer Sicht gilt das allerdings als Verteidigung. Deswegen solltest Du nie versuchen, eine Wespe oder Hornisse wegzupusten.

Du möchtest wissen, was Du statt pusten tun kannst? Wir haben Dir eine Liste mit friedlichen Methoden zusammengestellt, mit deren Hilfe Du die Tiere loswirst.

Wie kannst Du mit Wespen und Hornissen umgehen?

Eine Wespe sitzt auf einer Hand

Du weißt jetzt wie Du nicht auf die Tiere reagieren sollst. Doch wie kannst Du sie friedlich fortbewegen oder verscheuchen?

Viele Menschen denken sich: “Wie kann ich die Wespe oder Hornisse von meinem Essen verscheuchen, ohne dass sie sich bedroht fühlt und mich dann angreift?”. Ein Weg, wie Du sie loswerden kannst, oder zumindest von Deinem Tisch weg lenken kannst, ist Ablenkfütterung.

In einem Experiment wurde herausgefunden, dass überreife Weintrauben als Ablenkungsfutter am besten geeignet sind. Um die Tiere woanders hin zu lenken, stell einen kleinen Teller mit ein paar überreife Weintrauben 5 bis 10 Meter von Dir ab. Der Nachteil: Leider können noch weitere Wespen oder Hornissen angelockt werden.

Wenn Du allergisch gegen Wespen oder Hornissen bist, solltest Du idealerweise jeglichen Kontakt zu diesen Tieren vermeiden. Natürlich gilt das auch, wenn Du Angst hast oder einfach Deine Ruhe möchtest. Solltest Du sie nicht umgehen können, versuch einfach ruhig und gelassen mit der Situation umzugehen. Ziel ist es, die Tiere nicht zu provozieren wie mit Wegpusten oder um sich Schlagen.

Um Wespen oder Hornissen vom Haus zu halten, wird ein Fliegennetz oder ähnliches empfohlen. Am besten sollte das Netz an Bad-, Küche- und Kinderzimmer Fenstern angebracht werden. Idealerweise überall im Haus.

Sollte eine Wespe oder Hornisse trotzdem ins Haus gelangen ist das kein Grund zur Panik. Wenn das Tier irgendwo still ist, nimm ein Glas und sperr es vorsichtig darin ein. Dann nimmst Du ein Papier, nutzt es als Bodenfläche fürs Glas und hebst dann das Glas von Boden oder Wand ab. Wenn Du draußen bist, kannst Du das Papier entfernen und damit ganz gelassen die Wespe oder Hornisse freilassen.

Wenn Du ein Nest entdeckst, bleib erstmal ganz ruhig. Viele Menschen setzen sogar Feuer oder andere tödliche Methoden ein, um Nester loszuwerden. Dieser Schritt ist nie richtig und kann Dich sogar Busgeld kosten.

Wenn Du ein Nest siehst und es wirklich entfernt werden muss, solltest Du Dir professionelle Hilfe holen. Wie das abläuft? Die Wespen oder Hornissen werden vorsichtig eingesaugt. Die Tiere werden im Anschluss mindestens 4 Kilometer vom alten Standort entfernt, damit sie nicht zurückfliegen und sich neu ansiedeln.

Wenn Du Nester pflegen willst oder ein Zuhause für die Tiere und andere Insekten bauen willst, dann haben wir hier die richtige Anleitung für ein Insektenhotel für Dich.

Wespen und Hornissen müssen geschützt werden! So geht’s!

Wie Du siehst, sind Wespen und Hornissen eigentlich gar nicht so schlimm! Auch wenn wir sie oft als gefährlich einschätzen, sind sie in Wahrheit nämlich selbst gefährdet. Deshalb müssen wir ihnen helfen! Engagiere Dich in einem dieser Projekte und schütze die kleinen Tierchen:

Biene

Unterstütze mit NABU Lüneburg Wespen wirkungsvoll, indem Du Insektenhotels und Nisthilfen baust.

Blühwiese für Insekten

Hilf dem NABU Schwarzwald dabei, artenreiche Wiesen zu erhalten. Dadurch kannst Du die Lebensgrundlage vieler Insekten sichern!

Eine Hecke aus Totholz und Geäst. Sie bietet Lebensraum für viele Insekten und Kleintiere

Hilf dem NABU Tönisvorst dabei neue Lebensräume für Insekten, Kleinsäuger und Vögel zu finden. Beschaffe Rohmaterialen und baue Bienenhotels!

Lust auf mehr Engagement?

Möchtest Du gerne erst einmal mehr Input zum Thema und Dir hat dieser Blogartikel gefallen? Passend zum Thema Insekten haben wir eine Bauanleitung für Deinen Saatgutautomaten.

Auf GoNature findest Du außerdem viele weitere Projekte rund um den Natur- und Artenschutz!

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