Igelschutz: So kannst Du Dich engagieren

Veröffentlicht am: 11.11.2022|Kategorien: Tieren helfen|6,1 Minuten Lesezeit|

Der Igelschutz braucht deine Unterstützung! Igelpopulationen sinken stetig. Daran ist nicht nur der Klimawandel schuld, sondern auch der Mensch. Igel ziehen immer weiter in die Städte und kommen häufiger mit Menschen in Kontakt. Wie Du Deinen lokalen Igelpopulationen helfen kannst und was Du, den Igeln zu Liebe, besser lassen solltest erfährst du in diesem Beitrag!

  1. Dos & Don’ts im Igelschutz
  2. Notwendigkeit von Igelschutz
  3. Werde selbst aktiv! 

Was kannst Du für Igel tun und was solltest Du vermeiden? 

Ein Igel sitzt im Laub. Igelschutz kann ihm helfen zu überleben

Dos im Igelschutz

Igel haben mit vielen Bedrohungen zu kämpfen und gerade in der Stadt nicht immer ein leichtes Leben. Doch Du musst nicht tatenlos zusehen, sondern kannst jetzt etwas dagegen tun! Wir haben neun Dos für Dich, wie Du Igel schützen kannst:

Du kannst eine Igel-Gerechte Ecke einrichten. Igel halten Winterschlaf und suchen sich meist im November einen geeigneten Unterschlupf für die Winterzeit. Um ihnen bei der Überwinterung zu helfen kannst du beispielsweise Laubhaufen stehenlassen oder ein Igel-Haus einrichten. Außerdem kannst du den Tieren Trinkwasser bereitstellen.

Igel legen lange Strecken hinter sich und müssen dabei vielleicht auch Deinen Garten durchqueren. Eine Öffnung von min. 10cm Höhe kann den Tieren schon helfen: So bleiben sie mit ihren Stacheln nicht im Zaun stecken. Idealerweise hast Du  Hecken oder Stauden als Gartenzaun. Diese sind bei den Igeln besonders beliebt.

Du solltest unübersichtliche Ecken (z.B. Laubhaufen oder hohes und dichtes Gras) vor dem Mähen oder Entfernen überprüfen. Die Tiere können sich darin versteckt haben und übersehen werden. Rasenmäher und andere Gartengeräte können für sie lebensgefährlich sein.

Du kannst Ausstiegshilfen in Gartenteichen, Gruben oder Gräben (z.B. ein Brett als Ausstiegshilfe) bereitstellen. Igel laufen dabei Gefahr keinen Ausweg zu finden und entweder zu ertrinken oder zu verhungern.

Müllsäcke solltest Du immer zubinden und erst am Abholtag rausstellen. Igel könnten zur Nahrungssuche die Essensreste in den Müllsäcken durchstöbert haben, sie kommen durch ihre Stachel meist nur noch schwer raus. Idealerweise Müllsäcke über 50cm erhöht rausstellen, damit die Igel gar nicht erst hinein kommen.

Die Geräte stellen eine große Gefahr für die nachtaktiven Igel dar. Sie können durch die Klingen schwer verletzt oder sogar getötet werden.

Sie stellen neben den Igeln auch für andere Tiere eine große Gefahr dar. Igel können zwar schwimmen, könnten aber trotzdem ertrinken, wenn sie keinen Ausweg aus dem Pool finden.

Sie könnten Igel und auch andere Tiere vergiften. Außerdem ernähren sich Igel mitunter auch von Insekten, welche als Nahrungsquelle wegfallen, wenn Insektizide eingesetzt werden.

Du solltest nicht ausschließlich exotische Pflanzen im Garten halten. Idealerweise hast Du überwiegend heimische Pflanzenarten im Garten, die kennt der Igel und fühlt sich bei ihnen am wohlsten.

Don’ts im Igelschutz

Um Igeln richtig zu helfen, gibt es allerdings nicht nur Dinge die Du aktiv für sie tun kannst, sondern auch einige Dinge die Du für die Igel vermeiden kannst. Oftmals ist es zwar gut gemeint, bewirkt aber oft das Gegenteil. Wir zeigen Dir, worauf Du im Umgang mit Igeln verzichten solltest:

Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Insekten und können Obst, Gemüse oder Essensreste nicht verdauen.

Verletzte oder pflegebedürftige Tiere solltest Du niemals selbstständig versorgen. Wende Dich idealerweise an eine lokale Igelstation oder einen Tierschutzverein.

Igel stehen unter Naturschutz und sind keinesfalls zur Haustierhaltung geeignet.

Bei Hautkontakt besteht die Gefahr der Übertragung einer Pilzinfektion. Außerdem könntest Du Dich auch an den Stacheln verletzen.

 

Igeln solltest du niemals Milch zu Trinken geben. Sie können die laktosehaltige Milch nicht verdauen. Dadurch werden sie leider krank. Du kannst auf Wasser zurückgreifen.

Warum ist Igelschutz notwendig?

Ein Igel läuft in einem Garten umher. Dieses Bild steht für den Igelschutz

Igel sind stachelige Gesellen, die nicht nur in Parks, sondern auch im eigenen Garten zu finden sind. Sie sind nacht-und dämmerungsaktive Tiere, die vor allem in Städten immer häufiger vorkommen. Doch leider gibt es alarmierende Zahlen aus europäischen Städten, die einen Rückgang der Igelpopulationen bestätigen. Auch in Deutschland sinken die Zahlen. In Bayern sind Igel sogar schon seit 2017 auf der roten Liste, welche eine Art Vorwarnliste ist.

Ursachen hierfür können der Klimawandel, unachtsame Menschen oder der schrumpfende natürliche Lebensraum des Igels sein.

Hungern

Durch steigende Temperaturen kann es dazu kommen, dass Igel früher aus ihrem Winterschlaf erwachen. Meist müssen die Tiere dann hungern, weil sie zu diesem Zeitpunkt noch keine Nahrung finden können.

Lebensraumverlust

Der Lebensraum der Igel geht durch immer weniger Grünanlagen und zunehmende Bauprojekte für Straßen, Gewerbe-oder Wohnraum, zurück. Das führt auch dazu, dass sie immer häufiger unachtsamen Menschen über den Weg laufen. Die sie verletzen können. Gerade das überqueren von Straßen wird für die kleinen Wesen zu einem lebensbedrohlichen Unterfangen. Viele Menschen nehmen Igel leider viel zu spät wahr und so fallen die kleinen Gesellen den großen Autos zum Opfer.

Gefahr durch Landwirtschaft

Die größte Bedrohung für Igelpopuliaionen ist allerdings die Landwirtschaft. Dadurch, dass es viele Bauern gibt, die Pestizide und Insektizide benutzen, sind einige Felder kein Lebensraum sondern eher lebensgefährlich für die Tiere. Außerdem finden sie Ihre natürliche Nahrungsquelle, Insekten,auf bespritzen Ackern nicht mehr. Bio-Bauern, die auf die gefährlichen Chemikalien verzichten sind leider noch in der Unterzahl. Wie Du Dich in der Landwirtschaft engagieren kannst und innerhalb einer SoLaWi einbringen kannst zeigen wir Dir hier >.

Wusstest Du, dass es hohe Strafen gibt, Igel zu verletzen oder ihre Verstecke zu zerstören? Wie teuer das wird, findest Du im Bußgeldkatalog. Hier findest Du zusätzlich auch wichtige Infos zum Schutz der Igel.

Was Du für Igel und andere Tiere außerdem in der Stadt tun kannst zeigen wir Dir hier >.

Welche Projekte gibt es zum Igelschutz?

Ein Igel schaut aus seinem Häusschen. Er befindet sich im Igelschutz

Du willst Dich noch mehr für Igel engagieren oder hast vielleicht keinen eigenen Garten, um unsere Tipps umzusetzen? Hier findest Du das richtige freiwillige Engagement zum Igelschutz in Deiner Nähe!

Igel

Unterstütze die Igelstation bei der Pflege von hilfsbedürftigen und pflegebedürftigen Igeln.

Igel

Unterstütze die Igelstation bei der Pflege von hilfsbedürftigen und pflegebedürftigen Igeln.

Unterstütze das Leibniz-Institut in Berlin bei ihrem Projekt „Igel in Berlin“ und führe spannendes Igelmonitoring durch.

Unterstütze das Leibniz-Institut in Berlin bei ihrem Projekt “Igel in Berlin” und führe spannendes Igelmonitoring durch!

Lust auf noch mehr Naturschutz?

Du möchtest Dich nicht nur für Igel, sondern allgemein für die Natur und die Artenvielfalt engagieren? Auf GoNature.de findest Du viele tolle Projekte rund um das Thema Natur- und Artenschutz.

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Los geht's!
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Vielen Dank an Janines_Fotografie für das tolle Titelbild!

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