Bedrohte Tierarten: So kannst Du Feldhamster schützen

Veröffentlicht am: 16.03.2023|Kategorien: Tieren helfen|7,2 Minuten Lesezeit|

Der Feldhamster, auch als Europäischer Feldhamster bekannt, ist ein wichtiger Teil des Ökosystems in Europa. Doch leider ist er in den letzten Jahren immer seltener geworden und steht heute in Deutschland kurz vor dem Aussterben. In diesem Artikel erfährst Du, warum es so wichtig ist, den Feldhamster zu schützen und wie Du dazu beitragen kannst, seinen Lebensraum zu erhalten.

  1. Warum ist der Feldhamster wichtig?
  2. Bedrohungen für den Feldhamster
  3. So kannst Du den Nager schützen
Feldhamster im Grünen

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Warum ist der Feldhamster wichtig?

Feldhamster schaut aus Höhle in der Erde

Der Feldhamster ist ein einzigartiges Nagetier, das in offenen Feldern und Wiesen Europas und Asiens lebt. Sein charakteristisches Aussehen und Verhalten macht ihn zu einem faszinierenden Tier, das viele Menschen begeistert. Doch der Feldhamster ist nicht nur ein interessantes Tier, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Ökosysteme, in denen er lebt. Lass uns einen Blick auf den Steckbrief des Feldhamsters werfen und anschließend betrachten, welche Bedeutung das Nagetier für das Ökosystem und die Biodiversität in Deutschland hat.

Kurzer Steckbrief

  • Der Feldhamster (Cricetus cricetus) ist ein Nagetier, das in offenen Feldern, Wiesen und Steppen in Europa und Asien lebt. Er bevorzugt lockere Böden, die er zum Graben von unterirdischen Tunneln und Nestern nutzen kann.
  • Mit einer Länge von etwa 20-35 cm und einem Gewicht von 150-300 g ist der Feldhamster ein eher kleines Tier. Auffällig sind seine großen Backentaschen, mit denen er Nahrung und Material zum Nestbau transportiert. Sein Fell ist grau-braun und seine Bauchseite ist weiß. Die Augen des Feldhamsters sind groß und dunkel, seine Ohren sind klein und rund.
  • Der Feldhamster ist nachtaktiv und lebt als Einzelgänger. Er gräbt komplexe Tunnelsysteme, die mehrere Eingänge und Kammern umfassen. In diesen Kammern baut er ein Nest aus Gras und anderem Material.
  • Als Pflanzenfresser ernährt sich der Feldhamster hauptsächlich von Gräsern und Kräutern. Im Herbst sammelt er Vorräte in seinen Backentaschen und lagert diese in den Kammern seines Tunnelsystems ein, um im Winter überleben zu können.
  • Leider ist der Feldhamster aufgrund von Lebensraumverlust und intensiver Landwirtschaft in vielen Teilen Europas stark gefährdet. Um den Feldhamster zu schützen, sind Maßnahmen wie der Schutz seines Lebensraums und die Förderung von extensiver Landwirtschaft notwendig.

Der Feldhamster ist ein wichtiger Teil des Ökosystems

Der Feldhamster ist ein wichtiger Bestandteil der Ökosysteme, in denen er lebt. Als Pflanzenfresser trägt er zur Verbreitung von Samen bei und beeinflusst dadurch die Vegetation. Seine Tunnel und Nester können auch anderen Tierarten als Lebensraum dienen.

Darüber hinaus hat der Feldhamster eine kulturelle Bedeutung als Symbol für die Agrarlandschaften Europas. Er ist Teil der ländlichen Kultur und Geschichte vieler Regionen und hat einen hohen Stellenwert als Kulturgut.

Der Erhalt des Feldhamsters als Art ist auch wichtig für den Erhalt der Biodiversität insgesamt. Denn jede Art hat ihre eigene ökologische Rolle und ist Teil eines komplexen Geflechts von Wechselbeziehungen in Ökosystemen. Der Verlust einer Art kann daher auch schwerwiegende Auswirkungen auf andere Arten und das gesamte Ökosystem haben.

Zusammenfassend ist der Feldhamster als Bestandteil der Ökosysteme, als Kulturgut und für den Erhalt der Biodiversität insgesamt von großer Bedeutung. Es ist daher wichtig, ihn zu schützen und Maßnahmen zu ergreifen, um seinen Lebensraum zu erhalten und seine Bestände zu stabilisieren. Vor welchen Bedrohungen wir den Nager schützen müssen und wie das geht, erfährst Du jetzt.

Bedrohungen für den Feldhamster

Trotz seiner Bedeutung als wichtiger Bestandteil der Ökosysteme und als Kulturgut ist der Feldhamster in vielen Regionen stark bedroht. In diesem Abschnitt möchten wir uns genauer mit den Bedrohungen für den Feldhamster auseinandersetzen. Wir werden sehen, dass vor allem der Verlust und die Fragmentierung seines Lebensraums sowie der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln große Auswirkungen auf seine Bestände haben. Darüber hinaus sind auch die Jagd und die Verdrängung durch invasive Arten Faktoren, die den Fortbestand des Feldhamsters gefährden. Es ist daher von großer Bedeutung, Maßnahmen zu ergreifen, um die Bedrohungen zu minimieren und den Feldhamster und seinen Lebensraum zu schützen.

Die intensive Landwirtschaft hat dazu geführt, dass viele Felder in Europa in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen sind. Der Feldhamster hat dadurch seinen natürlichen Lebensraum verloren und findet immer weniger Orte, an denen er leben und sich vermehren kann.

Der Feldhamster hat verschiedene Feinde in seiner natürlichen Umgebung. Einige seiner Feinde sind:

  1. Raubvögel wie Eulen, Falken und Bussarde, die den Feldhamster aus der Luft angreifen und erbeuten.
  2. Raubtiere wie Füchse, Marder, Wiesel, Dachse und Katzen, die den Feldhamster jagen und fressen.
  3. Schlangen wie Ringelnattern, die sich von den Feldhamstern ernähren können.

Pestizide, die in der modernen Landwirtschaft verwendet werden, haben ebenfalls negative Auswirkungen auf den Feldhamster. Sie können sowohl direkt als auch indirekt Auswirkungen haben, indem sie die Nahrungsquelle des Feldhamsters schädigen.

Wie viele andere Tierarten ist auch der Feldhamster anfällig für Krankheiten. Einige dieser Krankheiten können dazu führen, dass die Populationsgröße des Feldhamsters sinkt.

Klimaveränderungen stellen ein Problem für den Feldhamster aus mehreren Gründen dar:

  1. Veränderung des Nahrungsangebots: Der Feldhamster ernährt sich hauptsächlich von pflanzlicher Nahrung wie Gräsern und Kräutern. Klimaveränderungen führen zu Veränderungen in der Vegetation und können dazu führen, dass der Feldhamster nicht genügend Nahrung findet.
  2. Veränderung des Lebensraums: Klimaveränderungen beeinflussen die Temperatur und Feuchtigkeit des Lebensraums des Feldhamsters. Wenn der Lebensraum nicht mehr optimal ist, kann dies seine Überlebensfähigkeit beeinträchtigen.
  3. Veränderungen der Fortpflanzung: Klimaveränderungen beeinflussen die Geschlechtsreife und den Fortpflanzungszyklus des Feldhamsters. Wenn die Fortpflanzung gestört wird, kann dies langfristig zu einem Rückgang der Population führen.
  4. Konkurrenz mit anderen Arten: Klimaveränderungen können dazu führen, dass sich andere Tierarten in den Lebensraum des Feldhamsters ausbreiten, was zu Konkurrenz um Nahrung und Lebensraum führt.

Insgesamt bedrohen Klimaveränderungen das Überleben des Feldhamsters, da er nicht genügend Nahrung findet, sein Lebensraum beeinträchtigt wird, seine Fortpflanzung gestört wird und er mit anderen Arten um Nahrung und Lebensraum konkurrieren muss.

Wie kannst Du den Feldhamster schützen?

Feldhamster macht Männchen im Grünen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Feldhamster zu schützen und sicherzustellen, dass er in Zukunft in unseren Feldern leben kann:

Erhaltung und Schutz von Lebensräumen

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist der Erhalt und Schutz von Lebensräumen. Das bedeutet, dass die Landwirtschaft so gestaltet werden muss, dass genügend Felder erhalten bleiben, auf denen der Feldhamster leben kann. Darüber hinaus müssen diese Felder auch in der richtigen Weise bewirtschaftet werden, um die Nahrungsquelle des Feldhamsters zu erhalten.

Reduzierung von Pestiziden

Die Verwendung von Pestiziden muss reduziert werden, um den Feldhamster zu schützen. Dafür müssen alternative Methoden der Schädlingsbekämpfung gefunden werden. Zum Beispiel können Nützlinge eingesetzt werden, um Schädlinge zu bekämpfen.

Krankheitsbekämpfung

Um den Feldhamster vor Krankheiten zu schützen, müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Dies kann die Überwachung und Behandlung von kranken Tieren sowie die Durchführung von Impfprogrammen zur Vorbeugung von Krankheiten umfassen.

Zusammenarbeit zwischen Landwirt:innen und Naturschützer:innen

Eine erfolgreiche Feldhamster-Schutzstrategie erfordert die Zusammenarbeit zwischen Landwirt:innen und Naturschützer:innen. Landwirt:innen können beispielsweise Feldhamster- freundliche Anbauverfahren wie den Anbau von Zwischenfrüchten einführen, um den Feldhamster zu unterstützen. Naturschützer:innen können dabei helfen, geeignete Lebensräume zu identifizieren und zu schützen.

Sensibilisierung und Aufklärung

Es ist wichtig, die Öffentlichkeit über den Feldhamster und seine Bedeutung im Ökosystem aufzuklären. Durch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedrohung des Feldhamsters und die Bedeutung seines Schutzes können Veränderungen in der Landwirtschaft und der Politik erreicht werden.

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