Die Hälfte der Erde der Natur überlassen
Die Hälfte der Erde unter Naturschutzs stellen? Genau das fordert der Biologe Edward O. Wilson. Studierende der TU Berlin haben das kleinflächig umgesetzt!
Im Zeitalter von Klimakrise und Artensterben stellt sich die Frage, was wir gegen diese gwaltigen Probleme tun können. Welche Handlung ist dieser Problematik gewachsen? Sind es radikale Ideen, wie etwa die Hälfte der Erde nur für die Natur zu reservieren?
Was steckt dahinter die Hälfte der Erde der Natur zu lassen?
Was wäre denn, wenn wir einfach die Hälfte der Erde unter Naturschutz stellen würden? Der berühmte Biologe und Naturforscher Edward O. Wilson fordert genau das, um den langfristigen ökologischen Kollaps des Planeten zu verhindern. In den Millionen Jahren Erdgeschichte hat es noch keine Spezies geschafft, so viele andere Arten durch ihre Lebensweise auszulöschen. Mit unserer heutigen Lebensweise im Zeitalter des Anthropozän tragen wir massiv zum 6. Massenaussterben in der Geschichte der Erde bei. Die Abkürzung HIPPO beschreibt treffend die 5 großen Ursachen für den Rückgang der Arten:
So aussichtslos das Ganze scheinen mag, es gibt viele Ansätze und Möglichkeiten den Rückgang massiv zu verlangsamen und aufzuhalten! Auch Du kannst jetzt Teil davon werden und Dich engagieren!
Können wir weltweit die Hälfte der Erde der Natur überlassen?
Die Hälfte der Erde unter Naturschutz zu stellen klingt sehr radikal oder gar utopisch. Aber Edward Wilson meint nicht etwa die Erde in genau zwei Hälfte zu teilen und alle Menschen aus der einen zu vertreiben und nur noch der Natur zu überlassen, während wir die andere Hälfte gnadenlos ausbeuten können. Seine Forderung bezieht sich darauf 50% der Erdoberfläche zu Schutzgebieten zu erklären und die Nutzung durch den Menschen auf absolutes Minimum zu drosseln. Nur dann können sich die Arten ausreichend erholen. Denn neben den vielen Faktoren, die ein Aussterben bzw. ein Überleben einer Art beeinflussen, ist die Größe eines intakten Lebensraums ein sehr entscheidender Faktor. Großflächig geschützte Naturreservate auf der Hälfte der Erde würden wir seiner Meinung nach sogar ohne Enteignungen und andere Maßnahmen hinbekommen. Man müsste sie einfach konsequent unter Schutz stellen.
Was können wir in Deutschland für diese Idee tun?
Deutschland ist im Vergleich zu restlichen Welt sehr dicht besiedelt. Es gibt eigentlich keine großflächige Wildnis mehr. Großschutzgebiete wie Nationalparks schützen sehr wertvolle Lebensräume großflächig und verbieten aller größtenteils den menschlichen Eingriff. Doch von den 2% Wildnisfläche, die sich Deutschland in der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt bis ins Jahr 2020 gesteckt hatte, sind wir ein Jahr später weit entfernt! Es sind gerade mal 0,6%!
Doch man kann auch die Hälfte der Erde auf einem kleinen Maßstab unter Schutz stellen. In der heutige Agrarlandschaft, gibt es nur noch wenige biologische wertvolle Flächen. Landwirtschaft und Naturschutz soll sich aber nicht ausschließen, im Gegenteil! Daher haben Studierende der TU Berlin 202 die solidarische Landwirtschaft Frohlawi e.V. auf den Stolper Feldern an der nördlichen Grenzen zu Berlin gegründet. Das Ziel war es, die von Mais- und Roggen-Monokultur geprägten Flächen in eine solidarische und nachhaltige Landwirtschaft zu überführen und die Hälfte davon konsequent der Natur zu überlassen. Dazu wurden 12 Hektar mit Hilfe eines Crowdfundings gepachtet und eine Blühmischung für Insekten ausgebracht. Ab 2022 starten der nachhaltige biologische Anbau von Gemüse auf 6 Hektar, die zur Finanzierung der Blühflächen beinhalten. Zudem wurden Insektenhotels, Bienenstöcke und Nisthilfen auf die Fläche gebracht.
Schütze die “die Hälfte” und engagiere Dich bei der Frohlawi!
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