So leiden Wildtiere unter Hochwasser

Veröffentlicht am: 11.08.2021|Kategorien: Tieren helfen|5,5 Minuten Lesezeit|

Hochwasser ist ein natürliches Phänomen, das in Deutschland beinahe jedes Jahr geschieht. Ursachen dafür sind lange Dauerregen und kurzzeitige Starkniederschläge. In den letzten Jahrzehnten treten extreme Hochwasser jedoch immer häufiger auf und richten immer größere Schäden an. Die katastrophalen Folgen betreffen jedoch nicht nur uns Menschen und unsere Haustiere, sondern auch die Wildtiere. Wir zeigen Dir, wie Wildtiere bei Hochwasser leiden und wie Du ihnen helfen kannst.

  1. Wie reagieren Wildtieren bei Hochwasser?
  2. Welche Wildtiere leiden besonders unter Hochwasser?
  3. Werden Wildtiereiere bei Hochwasser eigentlich gerettet?
  4. Wie kannst Du Wildtieren bei Hochwasser helfen?

Wie reagieren Wildtiere bei Hochwasser?

Wie reagieren Wildtiere bei Hochwasser? Eine Kuh steht im Wasser auf einer Weide

Tiere verhalten sich unterschiedlich, wenn es zu Hochwasser kommt. Füchse z.B. haben einen zweiten Bau in ihrer Umgebung, wo sie sich aufenthalten können. Andere Wildtiere wie Rehe, Hasen, Kaninchen, Mäuse und Maulwürfe flüchten aus der betroffenen Region und versuchen, sich so weit wie möglich davon zu entfernen. Dafür wird dann auch schnell eine neue Höhle gegraben.

Tiere, die sich im Winterschlaf befinden, wie beispielsweise Igel, müssen rechtzeitig erwachen. Sonst haben sie kaum Chancen, der Flut rechtzeitig zu entkommen. Sobald sie erwacht sind, verstecken sie sich im Freien und warten auf trockene Zeiten. Tiere, die Winterschlaf halten, leben aber allgemein in Regionen wo kaum Flutgefahr herrscht. Das liegt nicht nur daran, dass ihr Instinkt sie davon fernhält, sondern auch weil sie in diesen Regionen kaum ihren Nachwuchs ausbreiten können.

Ein Igel sitzt im Laub. Igelschutz kann ihm helfen zu überleben

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Welche Wildtiere bei Hochwasser leiden  besonders?

Welche Wildtiere bei Hochwasser leiden besonders? Ein Nagetier sitzt an einer überfluteten Straße

Alle Säugetiere können schwimmen. Doch diejenigen, die größer sind, sind im klaren Vorteil. Große Tiere wie Hirsche, Rehe, Wildschweine oder Hasen profitieren von ihrer Größer gegenüber den kleinen Säugetieren wie Ratten. Denn größere Tiere haben es leichter, gegen die Strömung zu schwimmen als kleinere und das auch im Hochwasser.

Wie stark die Auswirkungen des katastrophalen Hochwassers 2021 auf die verschiedenen Tierarten sein werden hängt von der Dauer des Hochwassers ab. Werden Wildtiere häufiger gesichtet, wie es 2021 der Fall ist, heißt dies, dass viele Tiere durch das Hochwasser ihren Lebensraum verloren haben.

Tiere wie Otter und Biber profitieren normalerweise von Fluten, jedoch nicht bei dem extremen Hochwasser im Jahr 2021. Sie leben gerade in außergewöhnlichen Konditionen, denn in der Sommerzeit vermehren sich die Tiere. Ihre Jungtiere sind momentan besonders gefährdet, denn die Sterbewahrscheinlichkeit bei Hochwasser ist sehr hoch. Gerade für sie bedeutet es eine hohe Gefahr, ihr Zuhause zu verlieren, da sie dann leichte Beute für Störche, Reiher und Greifvögel sind.

Jungtiere der Wildtiere sind auch besonders stark betroffen. Sie sind nicht stark und schnell genug, um den Flutwellen rechtzeitig zu entkommen. Ohne die Hilfe eines Menschen ertrinken viele von ihnen kläglich im Hochwasser. In Ziegelhausen wurde ein Biber in der Flut gesichtet. Dabei handelte es sich um ein hilfloses Jungtier und die Tierretter konnten das hilflose Jungtier einfangen und in Sicherheit bringen.

Insekten oder Käfer, die im Uferbereich leben, werden von den Flutwellen einfach weggespült. Dies wirkt sich wiederum auf die Vögel aus, die die Insekten als Nahrungsquelle brauchen. Der Eisvogel ist besonders betroffen, da er sich schwer damit tut Nahrung im trüben Wasser zu finden.

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Werden Wildtiere bei Hochwasser gerettet?

Die Rettungskräfte haben bei Hochwasser alle Hände voll zu tun. Sie bringen sich teilweise selbst in Lebensgefahr, um Menschen zu retten und nach Vermissten zu suchen. Aber sollen sie auch gefährdete Wildtiere retten?

Viele Wildtiere wie Rehe und Jungvögel geraten durch Hochwasser in gefährliche Situationen. Tierheime und Wildtierauffangstationen sind ebenfalls betroffen und müssen ihre Gebäude zumindest vorläufig verlassen. Werden diese betroffenen Tiere bei Hochwasser gerettet oder müssen sie dem Schicksal überlassen werden?

Ob Tiere bei Hochwasser gerettet werden, ist bundesweit nicht einheitlich geregelt. In der Regel entscheiden die Einsatzkräfte vor Ort nach individuellem Ermessen, ob Tiere im Katastrophenfall gerettet werden. Dabei gilt: “Die Menschenrettung hat Vorrang, doch die Tierrettung gehört zu den verfassungsrechtlichen Aufgaben der Feuerwehr.

Werden Wildtiere bei Hochwasser gerettet? Ein Schwan schwimmt in der Flut

Wie kannst Du Wildtiere bei Hochwasser unterstützen?

Auch Du kannst Wildtiere bei Hochwasser unterstützen. Wir haben drei Tipps für Dich:

Viele Tiere wurden durch das Hochwasser aus ihrem Lebensraum verdrängt. Die Flutwellen zerstören beispielsweise Unterholz oder spülen es fort. Rehe finden daher kaum noch sichere Rückzugsorte. Verhalte Dich daher achtsam im Hochwassergebiet und halte Dich nach Möglichkeit (insbesondere mit Hunden) von Ufern fern, da die Tiere sonst panisch ins Wasser flüchten und ertrinken könnten.

Besonders in den Sommermonaten sind die Jungtiere anfällig für Gefahren bei Hochwasser. Sie können sich häufig nicht oder nicht schnell genug in Sicherheit bringen. Hast Du die Vermutung, dass ein Tier Hilfe braucht, solltest Du es zunächst aus sicherer Entfernung beobachten. Bestätigt sich Dein Verdacht, nimm Kontakt zum örtlichen Tierschutzverein oder der nächsten Auffangstation auf. Mehr Informationen dazu wie Du Dich verhältst wenn Du ein verletztes Tier gefunden hast, findest Du hier >.

Du bist nicht vor Ort aber möchtest für die Tiere in Not spenden? Der Tierschutzbund hat ein eigenes Spendenportal für Hochwasserhilfe für Tiere eingerichtet. Die Spendengelder helfen Haus- und Wildtieren. Beim WWF oder der Deutschen Wildtier Stiftung kannst Du für allgemeine Projekte zum Schutz von Wildtieren spenden.

Eine Hand im Regen.

Mach ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) bei der Naturschutzjugend Baden-Württemberg.

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Schützt Du die Natur, hilfst Du gleichzeitig dabei zu verhindern, dass Hochwasser überhaupt entstehen. Wie das geht erfährst Du in unserem Artikel.
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