Die Reise der Zugvögel: Gründe und Gefahren

Veröffentlicht am: 12.10.2021|Kategorien: Vögel schützen|5,2 Minuten Lesezeit|

Einige Vögel sind schon längst unterwegs, andere machen sich jetzt erst auf die Reise in den warmen Süden. Würdest Du nicht auch gerne ins Warme fliegen? Den weiten Weg nehmen die Zugvögel aber nicht auf sich, weil ihnen kalt wird. Wir erklären Dir in diesem Blog warum und wann die Zugvögel in den Süden fliegen und welchen Gefahren sie bei ihrer Reise ausgesetzt sind.

  1. Warum und wann?
  2. Gefahren

Warum und wann ziehen Zugvögel in den Süden?

Ein Buntspecht mit rotem Kopf und braunem und schwarzem Gefieder sitzt auf einem Ast. Der Ast ist von einer Tanne und ist grün. Er gehört zur Gruppe der Zugvögel

Von etwa 250 Vogelarten, die in Deutschland brüten, ziehen fast die Hälfte aller Vögel in den Süden. Den weiten Weg Richtung Süden nehmen die Zugvögel auf sich, da sie hier in der kälteren Jahreszeit kaum noch Nahrung finden. Das Nahrungsangebot schwankt nämlich mit den Jahreszeiten. Durch die kälteren, kürzeren Tage und den Schnee im Winter wird es für die Vögel immer schwerer Insekten und Samen zu finden. Einige Insekten sterben in der Kälte, viele überwintern unter dem Baumrinde, im Boden oder an anderen Stellen, die für die Vögel nur schwer erreichbar sind.

Wann für die Vögel die beste Zeit ist, in den Süden zu fliegen, hängt von der Vogelart ab. Manche Zugvogelarten starten schon Mitte Juli, die letzten Vögel fliegen im Dezember. Zwischen März und Mai kommen die Vögel dann wieder zurück in ihre Brutgebiete. Woher wissen die Vögel aber nun, wann sie zurückkommen müssen? Das haben sie von ihren Eltern gelernt. Die Vögel haben eine Art Kalender in ihrem Kopf. Daher machen sie sich jedes Jahr etwa um die gleiche Zeit auf den Rückweg. Dauert der Winter bei uns einmal länger, machen die Zugvögel unterwegs eine Pause und warten auf besseres Wetter. Dabei lauern einige Gefahren auf sie.

Wir haben für Dich die Vogelarten gesammelt, die sich auf den Weg machen und verraten Dir, wo Du sie beobachten kannst!

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Welche Gefahren lauern auf dem Weg der Zugvögel?

Ein Star, der braunes und schwarzes Fell mit weißen Punkten hat sitzt auf einem Ast. Im Hintergrund sind grüne Bäume zu sehen.

Die Reise in den Süden ist lang und für Zugvögel leider nicht ohne Hindernisse. Die Folgen des Klimawandels wirken sich immer stärker auch auf die Zugvögel aus. Ebenso gibt es aber menschengemachte Risiken für die Vögel auf ihrem Weg. Wir erklären Dir warum!

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1. Die klimatischen Bedingungen ändern sich

Den Zugvögeln fällt es schwer, sich auf die klimatischen Veränderungen einzustellen. Vor allem die Langstreckenzieher leiden unter dem Klimawandel. Denn auch wenn es in näherer Entfernung warm genug sein sollte, sind einige Vogelarten darauf eingestellt in Richtung des afrikanischen Kontinents zu fliegen. Dabei machen sie auf ihrem Weg einige Zwischenstopps. Durch den Klimawandel verändern sich jedoch auch an ihren Rastgebieten die klimatischen Bedingungen. So trocknen zum Beispiel wichtige Oasen in der Sahara aus und die Vögel haben keine Möglichkeit sich mit Wasser und Nahrung zu versorgen.

Außerdem kehren die Zugvögel immer früher im Jahr zurück, da die Winter kürzer und milder werden. Das Problem hierbei: Insekten, Futterquelle für viele Vogelarten, sind so früh im Jahr oft noch nicht wieder aktiv. Viele Zugvögel verhungern daher nach ihrer Rückkehr, weil sie ihre Energiereserve nicht wieder aufladen können.

Um dem Klimawandel entgegen zu wirken, kannst Du ein möglichst nachhaltiges Leben führen. Auf unserem Blog findest Du hilfreiche Tipps für ein möglichst nachhaltiges Leben!

2. Hausfassaden sind für Zugvögel eine große Gefahr

Leider gibt es einige Vögel, für die Glasfassaden an Häusern auf ihrer Reise das Ende bedeutet. Zugvögel fliegen vor allem nachts, wenn es kühl ist. Dabei werden sie von dem Licht aus der Stadt angezogen und lassen sich davon in die Irre führen. Sie sehen durch die Glasscheibe hindurch Bäume, Sträucher oder auch den Himmel und wollen dann dorthin fliegen. Aufgrund der Schnelligkeit der Zugvögel, lässt sich dann der Aufprall an einer großen Glasfassade nicht mehr vermeiden. Vor allem Großstädte in den USA und deutsche Großstädte wie Frankfurt oder Berlin sind besonders gefährlich für Zugvögel.

Um den Vogelschlag zu verhindern, kannst Du Strukturen an der Glasfassade anbringen, die die Vögel als Hindernis erkennen. Zum Beispiel Muster oder Aufkleber, die außen am Glas angebracht werden, machen die Glasscheibe für die Vögel sichtbar.

3. Zugvögel landen in Fanganlagen

Viele Vögeln erreichen ihre Winterquartiere gar nicht erst. In Südeuropa machen Menschen Jagd auf die Vögel, um sie als Luxusgut zu essen oder in Käfige zu sperren, um sie als Lockvogel für weitere Artgenossen zu nutzen. Auf Malta beispielsweise, zählt der Vogelfang zum Volkssport und der Vogelmarkt wird sogar als Sehenswürdigkeit in Reiseführern aufgelistet. Auch in Ägypten werden Vögel gefangen, denn dort steht die größte Fanganlage. Dabei werden in riesigen Fanganlagen die Vögel festgehalten und getötet, um sie anschließend zu verkaufen.

Zum nationalen Vogelschutz kannst Du etwas beitragen, in dem Du die Vögel an ihren Rastplätzen in Ruhe lässt und nur aus weiter Ferne beobachtest. So können die Zugvögel ihre Pausen machen, um ihre Energiereserven wieder aufzufüllen.

Lust auf mehr Engagement?

Wenn Du noch mehr darüber erfahren möchtest, wo Du Zugvögel am besten beobachten kannst, schau bei unseren Tipps vorbei. Übrigens: Auch Wildtiere in Deiner Stadt brauchen Deine Unterstützung.

Vielen Dank an Kathrin Welzer für die tollen Fotos des Stars und des Buntspechts. Mehr dieser schönen Bilder findest Du auf ihrem Instagram-Kanal!

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