Eichhörnchen im Winter helfen: 5 Tipps

Veröffentlicht am: 14.12.2021|Kategorien: Tieren helfen|7,4 Minuten Lesezeit|

Gerade im Winter brauchen Eichhörnchen, genau wie viele andere Wildtiere auch, Deine Hilfe. Egal ob in Deinem eigenen Garten, oder in Parks und Wäldern, es gibt einiges was Du tun kannst. Wir zeigen Dir 5 Tipps und erklären Dir, warum Hilfe für Eichhörnchen überhaupt so wichtig ist!

5 Möglichkeiten um Eichhörnchen zu helfen

Der natürliche Lebensraum von Eichhörnchen sind Nadel-, Laub- und Mischwälder. Aber auch in Städten, sowie Parks und Gärten sind sie immer mehr zu Hause. Eichhörnchen sind dabei wichtige Helfer im Naturschutz, da sie oft verbuddelte Nüsse vergessen und Bäume sich so verbreiten können. Weil die kleinen Nager sich keinen Winterspeck anfressen, müssen sie auch während ihrer Winterruhe regelmäßig auf Futtersuche gehen. Dabei kannst Du mit unseren 5 Tipps helfen:

1. Stelle Trinken bereit

Wie alle anderen Tiere und Menschen brauchen auch Eichhörnchen Zugang zu frischem und sauberem Trinkwasser. Im Winter kann es für die Eichhörnchen jedoch schwierig werden Wasser zu finden, das nicht eingefroren ist. In den Städten sammelt sich außerdem weniger Wasser in Pfützen am Boden, da viele Flächen asphaltiert und begradigt sind.

Du kannst jetzt aushelfen, indem Du dafür sorgst, dass in Deinem Garten oder auf Deinem Balkon immer genügend sauberes Wasser vorhanden ist. Dazu kannst Du am besten flache Schalen aufstellen. Das freut nicht nur Eichhörnchen, sondern auch Vögel und andere kleine Wildtiere.

Rotes Eichhörnchen sitzt im Schnee und schaut in die Kamera

2. Sorge für ausreichend Futter

Eichhörnchen sind dafür bekannt, dass sie den ganzen Sommer und Herbst verschiedenes Futter verstecken oder im Boden vergraben. Wenn sie dann während ihrer Winterruhe aufwachen, haben sie so eigentlich genügend Futter zur Verfügung. Im Winter kann es jedoch passieren, dass der Boden so fest einfriert, dass sie an ihre Nüsse nicht mehr rankommen. In diesem Fall ist es gut, wenn sie auf ein anderes Futterangebot zurückgreifen können. Dafür kannst Du draußen ein spezielles Futterhaus für Eichhörnchen aufhängen. Auch an Futterstellen für Vögel bedienen sich Eichhörnchen gerne, wenn sie dort passendes Futter finden.

Du kannst Eichhörnchenfutter auch ganz leicht selbst zubereiten. Neben Nüssen und Zapfen essen die kleinen Nager gerne Sonnenblumenkerne, Esskastanien, Eicheln oder auch getrocknetes sowie frisches, klein geschnittenes Obst. Wichtig ist dabei jedoch, dass Du keine Erdnüsse und Mandeln verfütterst. Mandeln enthalten zum Beispiel Blausäure, die sehr gefährlich für Eichhörnchen sein kann.

Wusstest Du, dass Eichhörnchen 22 Zähne haben, mit denen sie auch die härteste Nuss knacken können? Wie süß es dabei aussieht, kannst Du in diesem Video beobachten.

3. Hilf Eichhörnchen Wohnraum zu finden

Eichhörnchen sind auf alte Baumbestände angewiesen, da sie ihnen besseren Unterschlupf bieten. Leider werden ältere Bäume in Gärten und Städten immer häufiger gefällt. Dadurch bleiben den kleinen Wildtieren immer weniger sichere Orte, für die Eichhörnchenkobel, wie ihre Nester auch genannt werden. Gerade die Städte werden jedoch nach und nach zu einem immer wichtigeren Lebensraum für Eichhörnchen. Warum immer mehr Wildtiere den Menschen in die Städte folgen kannst Du in unserem Blogbeitrag lesen.

Wenn im Februar die ersten Eichhörnchen Junge bekommen, kann man mit Nistkästen aus Holz aushelfen. Diese sind geräumiger als Vogelnistkästen und haben ein größeres Einstiegsloch, um den Eichhörnchen genügend Platz zu bieten. Die Kästen sollten möglichst hoch im Baum aufgehängt werden, damit die Tiere ungestört sind und vor Fressfeinden, wie zum Beispiel Hauskatzen, geschützt sind. Solche Kästen kann man auch aus etwas Holz zu Hause selber bauen.

Lerne hier etwas über Stadtwildtiere und alles zum Thema Stadtökologie während Du Wildtiere in Berlin sichtest.

4. Rette verletzte Eichhörnchen

Eichhörnchen sind besonders gute Kletterer. Dank ihrer scharfen Krallen und ihrem Leichtgewicht fallen sie nur sehr selten von Bäumen. Falls sie jedoch trotzdem einmal abstürzen ist die Verletzungsgefahr gering. Das liegt daran, dass sie ihren Schwanz als Fallschirm benutzen können und, ähnlich wie die verwandten Flughörnchen, die Arme und Beine spreizen. So gleiten sie beinahe zu Boden. Richtig cool oder?

Diese Skills helfen den Tieren allerdings erst im Erwachsenenalter. Eichhörnchenjunge werden blind und nackt geboren, können nicht klettern und fallen deshalb leichter aus ihrem Kobel. Wenn Du ein Eichhörnchenjunges auf dem Boden findest, solltest Du es vor allem vor einer Unterkühlung schützen. Wenn das Junge nicht verletzt ist, ist die Chance sehr groß, dass die Mutter es wieder einsammelt. Warte erst einmal ab und beobachte die Situation.

Ist das Tier verletzt oder wird von der Mutter nicht wiedergefunden, solltest Du das Eichhörnchen an einen warmen, ruhigen Ort bringen. Am besten wendest Du Dich direkt an einen Tierarzt oder eine Wildtierauffangstation in Deiner Nähe. Diese können Dir am genauesten sagen, was als nächstes zu tun ist.
Hier > findest Du die 10 wichtigsten Schritte, wie Du einem Eichhörnchen in Not helfen kannst.

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5. Mach Deinen Garten zu einem guten Ort für Eichhörnchen

Es braucht nicht viel um Deinen Garten oder Balkon für Eichhörnchen und andere süße Wildtiere zu einem sicheren Ort zu machen. Haselnusssträucher oder Walnussbäume sorgen dafür, dass Eichhörnchen immer wieder Nahrung finden können. So haben sie im Herbst die Möglichkeit sich ein großes Depot an Vorräten zuzulegen.

Wichtig ist auch, den eigenen Garten wildtiersicher zu machen. Dazu zählt zum Beispiel das Abdecken der Regentonne und das Wegräumen spitzer und scharfer Werkzeuge. Verzichte außerdem auf Insektizide und Pestizide, damit die Tiere ihr Futter bedenkenlos genießen können.

Außerdem kannst Du Bäume und Astlöcher vor dem Fällen auf Eichhörnchenkobel überprüfen. Generell solltest Du darauf achten, dass Du nicht zu viel aufräumst, da man sonst die Verstecke oder Futtervorräte der Tiere aus Versehen wegräumen könnte. Eichhörnchen können bis zu 7 Jahre alt werden, Du kannst also dafür sorgen, dass Dich das selbe Tier über Jahre hinweg immer wieder in Deinem Garten oder auf Deinem Balkon besuchen kommt.

Hilf dem Bund Naturschutz in Bayern bei der Sichtung von Eichhörnchen, und das ortsunabhängig direkt auf Deinem Smartphone.

Warum brauchen Eichhörnchen unsere Hilfe?

Eichhörnchen hängt an einem Zweig und streckt sich zum Futterhaus

Verschiedene Einflüsse bedrohen Eichhörnchen immer mehr. Gerade in den letzten Jahren haben die Gefahren immer mehr zugenommen. Die beiden wichtigsten Gründe verursacht dabei der Mensch.

Lebensraum und Futter von Eichhörnchen werden immer knapper

Das Leben der Eichhörnchen spielt sich hauptsächlich in den Baumkronen ab. Gerade alte Baumbestände sind dabei wichtig für die kleinen Nager, da sie bessere Schlaf- und Nistplätze bieten. Außerdem bilden vor allem die älteren Bäume Zapfen und Samen, die für Eichhörnchen als Futterquelle dienen. Eine Fichte zum Beispiel, braucht 10-40 Jahre um das erste mal zu blühen und Zapfen zu produzieren.

Die Intensivierung der Forstwirtschaft in Wäldern bedroht Eichhörnchen und andere Wildtiere, da Bäume heutzutage früher gefällt werden. Die wärmeren Temperaturen sorgen außerdem dafür, dass Samen und Beeren schneller austrocknen und weniger Nahrung für den Winter übrig bleibt.

Durch den Klimawandel verändert sich der Lebensrhythmus von Eichhörnchen

Forscher haben herausgefunden, dass der Klimawandel starke Auswirkungen auf das Leben von Eichhörnchen und anderen Kleintieren hat. Durch die kürzeren Winter verbringen sie weniger Zeit in ihrer Winterruhe. Dadurch erhöht sich jedoch ihr Stoffwechsel und sie brauchen mehr Energie. Als Folge brauchen sie mehr Nahrung und die Lebenserwartung nimmt ab.

Lust auf mehr Engagement?

Es braucht also nicht viel um Eichhörnchen zu helfen. Sei es den Garten wildtiersicher zu machen oder Futter auszulegen, die Tiere werden es Dir danken.

Möchtest Du gerne erst einmal mehr Input zum Thema und Dir hat dieser Blogartikel gefallen? Passend zum Thema Eichhörnchen, ist der Artikel zu Wildtieren in der Stadt. Oder interessierst Du Dich für das Thema Tiere füttern? Dann haben wir ein DIY-Rezept für Dein eigenes Vogelfutter!

Auf GoNature findest Du außerdem viele weitere Projekte rund um den Natur- und Artenschutz!

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