Bauanleitung für Deinen Lebensturm

Veröffentlicht am: 24.09.2021|Kategorien: Garten & Balkon|5,6 Minuten Lesezeit|

Lebensraum für viele verschiedene Tiere braucht viel Platz? Nein, nicht immer. Mit einem Lebensturm kannst Du auf nur einem Quadratmeter Wohnraum und Unterschlupf für viele verschiedene Tierarten schaffen. Wir von GoNature haben das zusammen mit dem Prinzessinnengarten in Berlin ausprobiert und möchten unsere Anleitung für den Lebensturm hier mit Dir teilen. Außerdem erfährst Du hier, warum ein Lebensturm so wichtig ist und welche Begebenheiten bestimmten Tierarten besonders gut gefallen. Los geht’s:

  1. Gründe
  2. Anleitung
  3. Einrichtung

Warum ist ein Lebensturm so wichtig?

In einem Lebensturm finden auf wenig Platz diverse Tiere einen Wohnraum. Du brauchst also nur einen kleinen Ort, um allen gleichzeitig zu helfen. Dies eignet sich gerade für die Stadt gut.

Durch einen Lebensturm förderst Du die biologische Vielfalt und leistest gleichzeitig einen Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht. Gerade für Insekten, Fledermäuse und viele andere Tiere, die unter dem Verlust von Lebensräumen leiden, ist ein Lebensturm als Rückzugsort wichtig.

Lebensraum Totholzhecke/Benjeshecke

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Wie baust Du Deinen eigenen Lebensturm?

Ein selbstgebauter Lebensturm steht auf dem Boden. Er ist mit verschiedenen Materialien gefüllt. So bietet er viel Lebensraum

Du kannst den Lebensturm entweder in Deinen eigenen Garten oder an einem öffentlichen Ort bauen. Solltest Du Dich für eine Grünfläche in der Stadt entscheiden, frag dafür bitte zuerst die Besitzer:innen oder beim Bauhof nach. Außerdem kannst Du dafür Deine Freund:innen einladen und gemeinsam einen tollen Tag beim Bau des Lebensturms verbringen. 

Zuerst besorgst Du Dir die notwendigen Materialien und dann kann es auch schon losgehen.

Materialien für Deinen Lebensturm

Um Deinen Lebensturm zu bauen, brauchst Du verschiedene Baumaterialien und Werkzeuge. Die Materialien schwanken je nach der Größe Deines Lebensturms und der Anzahl der Etagen. Die hier aufgeführten Materialien reichen für einen Lebensturm, der 1,20m hoch ist und 3 Etagen hat:

  • 4 Kanthölzer (7x7cm, 150cm lang)
  • Verbindungsplatten
  • Dachpappe
  • Latten für die Etagen
  • eine Leiter für den Bau der höheren Etagen
  • eine Schubkarre zum Transport des Materials
  • einen Spaten um Löcher im Boden zum Einbuddeln zu graben
  • Befestigungsmaterial (Schnur, Nägel, Schrauben, etc.)
  • Bohrmaschine
  • Akkuschrauber
  • Gartenschere
  • Sägen
  • Zange
  • Schilfgras und Bambusrohre
  • Stroh und Heu, trockenes Laub
  • Moos, Einstreu, Sägespäne
  • Alt- und Frischholz (Schnittgut)
  • Gebrauchte Ziegelsteine und Natursteine
  • Nistkästen für Insekten oder Vögel (eine Bauanleitung für ein Insektenhotel findest Du beispielsweise hier >)

Schritt für Schritt zum Lebensturm

Wenn Du alle Materialien zusammen hast, kannst Du schon direkt loslegen. In wenigen Schritten hast Du dann schon Dein Gerüst und kannst es nach Belieben für die jeweiligen Tierarten anpassen. Und so geht’s:

1. Achte auf den richtigen Untergrund

Der Boden sollte mager und humusarm sein. Außerdem sollte er aus Erde bestehen, da dies zum einen besser für die Bewohner ist und Du so die Beine des Gerüst einfach eingraben kannst.

2. Grabe die Pfosten in den Boden ein

Zunächst legst Du fest wie groß Dein Lebensturm werden soll. Im richtigen Abstand gräbst Du dann mit dem Spaten Löcher in den Boden und steckst die vier Kanthölzer als Eckpfosten 30cm hinein. Dann schaufelst Du die Löcher wieder zu, sodass die Pfeiler stabil stehen.

3. Schraube das Gerüst zusammen

Wenn Deine Eckpfosten stabil stehen, schraubst Du nach und nach das Gerüst und die einzelnen Etagen fest. Nutze hierzu die Verbindungsplatten und die Latten. Damit Dein Gerüst stabil steht, solltest Du es am besten schrauben oder nageln.

4. Richte die Etagen ein

Gestalte den Lebensraum innerhalb der Etagen frei nach Deinen Wünschen. Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Du solltest allerdings darauf achten, dass alle Tiere ihre Etage leicht erreichen können. 

Weitere Inspirationen zum Einrichten Deines Lebensturms findest Du Beispielsweise beim NABU Heidewald, den Lebenstürmen für die Mosel, dem Baumhaus & Archehof in Hildisrieden oder dem BUND Gallingen.

Eine Schaufel gräbt sich in einen Boden ein. sie steht Symbolisch für den Umbau zu einem Naturparadies.

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Wie richtest Du den Lebensturm für welche Tiere ein?

Eine Gruppe steht mit Schubkarren mit Materialien vor dem Gerüst eines Lebensturms

Jede Tierart hat ihre eigenen Vorlieben und Wünsche, auf die Du achten solltest. Doch welche Tiere finden in welchen Materialien ein Zuhause? Wir haben hier eine kleine Übersicht für Dich:

Untere Etage im Lebensturm

Reptilien, Amphibien, Bienen, Hummeln, Igel, Nager und Kleinvögel fühlen sich hier am wohlsten: 

  • Eine Trockensteinmauer
  • gehäufte Steine
  • Protonsteine
  • Laub
  • Äste
  • angehäuftes Gehölz

Diese Materialien eignen sich am besten für die Unterste Etage, da sie teilweise sehr schwer sind. Außerdem sind die Bewohner wie Igel und Nager froh, nicht klettern zu müssen.

Mittlere Etage im Lebensturm

Für Käfer, Würmer, Schmetterlinge und Bienen kannst Du hiermit das perfekte Zuhause bauen: 

  • Totholz
  • Stroh
  • Holzwolle
  • Bambus
  • Schilf
  • Morsches Holz
  • Tontopf mit Stroh 
  • zusammengebundener Reisig
  • Holz und Bretter mit Lochbohrungen
  • Bambusröhren 

Du kannst für diese Tiere auch vorab ein kleines Insektenhotel bauen und das in Deine Etage des Lebensturms stellen. Tipp: sollen keine größeren Tiere hineinkommen, kannst Du draht vor der Öffnung befestigen, durch das nur die Insekten kommen.

Obere Etage im Lebensturm

Vögel und Fledermäuse brauchen Nistplätze, in die sie sich zurückziehen können. Diese kannst Du mit folgenden Materialien bauen:

  • Gehölz
  • Zweige 
  • Laub
  • dichtes Geäst
  • Tonröhren

Die obere Ebene eignet sich besonders gut, da die Tiere fliegen können und so vor Feinden geschützt sind. Da Fledermäuse beim Schlafen hängen, solltest Du ihnen freie Latten und Äste lassen.

Ein Nistkasten hängt an einem Baum.

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